Innere Kind
Das „Innere Kind“ bezeichnet unsere Verbindung zu den Potentialen unseres Kindseins, wie z.B. Neugierde, Unvoreingenommenheit, Kreativität oder Staunen, aber ebenso auch unsere Verbindung zu negativen Kindheitserfahrungen wie Verwundbarkeit, Angst vor Verletzung und Zurückweisung sowie Hilflosigkeit und Abhängigkeit.
Im Idealfall sind die Gefühle und Erinnerungen der Kindheit bewusst und integriert. Wurde aber – so die Grundannahme – das Grundbedürfnis des Kindes nach Liebe und bedingungsloser Annahme in der Kindheit verletzt und konnte nicht ausgeheilt werden, kann dies im Erwachsenenalter dazu führen, dass man von seinen Ressourcen und Potentialen des Kindseins (s.o.) abgetrennt ist. Hier setzt die Arbeit mit dem Inneren Kind an.
Dabei geht man davon aus, dass ein Mangel an Liebe, Anerkennung und Zuwendung oder auch Gefühle des Verletztseins durch z.B. Missachtung und Liebesentzug in der Kindheit im Erwachsenenalter zu einer umso größeren und völlig unangemessenen Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit führen, die die Mitmenschen nicht schultern können. Insbesondere im partnerschaftlichen Bereich kann dieses massive Verlangen für alle Beteiligten sehr belastend sein. Ziel der Arbeit mit dem Inneren Kind ist ein Zugang des Erwachsenen zu seinen eigenen Potentialen, indem er sich selbst liebevoll um die Bedürfnisse seines Inneren Kindes kümmert und auf diese Weise mehr Lebensfreude und Bindungsfähigkeit entwickelt.
Die Arbeit mit dem Inneren Kind geht auf Bradshaw und Chopich/Paul zurück, wurde aber besonders in den 90er Jahren auf vielfältige Weise weiterentwickelt, so dass es mittlerweile eine große Bandbreite an Arbeitstechniken mit dem Inneren Kind nicht nur in der Psychotherapie gibt, sondern besonders auch in der Esoterik, von wo aus die Arbeit mit dem Inneren Kind auch Einzug in die esoterische Lebensberatung hielt.